Unsere speziell ausgebildeten Therapeuten im Gemeinschaftskrankenhaus bereiten Sie individuell auf die
Zeit nach dem Krankenhausaufenthalt vor, indem sie Ihnen wieder zur
Selbständigkeit verhelfen. Unsere Logopäden, Physiotherapeuten, Masseure und Ergotherapeuten bilden sich stets für Sie weiter und arbeiten dabei nach modernsten medizinischen Standards.
Die Physiotherapie dient der Wiederherstellung, Erhaltung und Förderung der Gesundheit. Primärer Ansatzpunkt ist das Bewegungssystem und das Bewegungsverhalten der Patienten. Ziel ist es, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, um den Heilungsprozess aktiv und selbstständig zu unterstützen sowie fortzuführen und erneuten Problemen vorzubeugen.
Die Abteilung für Physiotherapie besteht aus 15 PhysiotherapeutInnen unter der Leitung von Frau Gisela Mosen (Haus St. Petrus) und Frau Marion Wirtz (Haus St. Elisabeth).
Regelmäßige externe und interne Fortbildungen garantieren, dass unser
Team immer auf dem neuesten Wissensstand ist – zum Wohle unserer
Patienten.
Bei der Medizinischen Trainingstherapie (MTT) handelt es sich um ein
gezieltes Training an Therapiegeräten unter physiotherapeutischer
Anleitung. Ziel ist die Wiederherstellung eingeschränkter Beweglichkeit
sowie die Verbesserung der Kraft, Ausdauer und Koordination. Von der MTT
profitieren sowohl Patienten nach Verletzungen oder Operationen als
auch Patienten mit chronischen Beschwerden in jeder Altersgruppe.
Zur Sportphysiotherapie gehören alle Maßnahmen, die zur besseren
Funktion aller belasteten und zur Wiederherstellung aller geschädigten
Muskeln, Gelenke und Bandsysteme eines Sportlers führen wie z.B.
Manuelle Therapie, Massage, Thermotherapie etc.
Nach erfolgreicher physiotherapeutischer Behandlung beginnt ein
funktionelles Muskelaufbautraining. Dieses erfolgt unter
Berücksichtigung der jeweils ausgeübten Sportart. Begleitet wird das
Training von prophylaktischen Maßnahmen zur Verhinderung eines erneuten
Auftretens von Beschwerden oder einer Wiederholung der Verletzung.
Die Manuelle Therapie dient der Erkennung und gezielten Behandlung von Fehlfunktionen am Gelenk und den umgebenden Strukturen.
Sie ist eine Untersuchungs- und Behandlungstechnik zum Auffinden und Behandeln von Funktionsstörungen des Bewegungsapparates.
Einsatzgebiete der Manuellen Therapie sind vor allem Probleme im Bereich der:
Eingesetzt werden neben passiv mobilisierenden Techniken durch den Physiotherapeuten auch aktive Übungen des Patienten.
PNF (Propriozeptive neuromuskuläre Fascilitation) dient zur Behandlung von angeborenen und/oder erworbenen Defekten des neuromuskulären Systems (z.B. Schlaganfall). Dabei werden mit festgelegten Bewegungsmustern (Pattern) und speziellen Techniken Stimuli, wie z.B. Druck, Zug, Dehnung und Widerstand benutzt, um Bewegungen anzubahnen oder zu erleichtern. Ziel ist es, die Koordination und Ökonomisierung von Bewegungsabläufen durch die Normalisierung des Muskeltonus sowie durch Kräftigung und Dehnung der Muskulatur zu erreichen.
Bobath bezeichnet eine Krankengymnastik auf neurophysiologischer Grundlage. Das interdisziplinäre Therapiekonzept dient der Behandlung erworbener und/oder angeborener Störungen des zentralen Nervensystems. Ziel der Behandlung ist die Optimierung von Funktionen und das Erreichen einer größtmöglichen Selbstständigkeit. Die durch die Störungen des zentralen Nervensystems verursachte Fehlregulation des Muskeltonus wird durch Bahnung physiologischer und gleichzeitiger Hemmung pathologischer Bewegungsmuster verbessert.
Klassische Anwendungsgebiete sind die Behandlung von:
- Apoplex (Schlaganfall)
- Zustand nach Schädelhirntrauma
- Periphere und zentrale Lähmungen
Der Schlingentisch bewirkt eine angenehme Entlastung der Wirbelsäule und der Gelenke. Unter Aufhebung der Schwerkraft mittels Teilkörper- oder Ganzkörperaufhängungen können schmerzhafte Bewegungen erleichtert und damit schmerzfrei durchgeführt werden. Außerdem ermöglicht diese Therapieform es auch, durch Veränderung des Aufhängepunktes Bewegungen zu erschweren und somit ein effektives Muskelaufbautraining zu absolvieren.
Diese manuelle und sehr sanfte Methode stammt aus der Osteopathie und
beinhaltet Griffe im Bereich des Schädels (Cranium) und des Kreuzbeins
(Sacrum). Ziel ist es, hierdurch die natürlichen Heilungsmechanismen
des Patienten zu stimulieren. Die craniosacrale Therapie steigert das
funktionelle Vermögen des zentralen Nervensystems und beeinflusst
positiv die negativen Auswirkungen von Stress. Außerdem hilft sie
grundsätzlich bei der Stärkung des Widerstandes gegen Krankheiten.
Die Manuelle Lymphdrainage dient der Beseitigung von Lymphstauungen und
Schwellungen, für die es unterschiedliche Ursachen geben kann. Es
handelt sich hierbei um eine schonende, absolut schmerzfreie Technik,
welche den Stoffwechsel anregt, die Leistung des Lymphsystems
langfristig steigert und nach Verletzungen die Wundheilung fördert.
Bindegewebsmassage als Element der Reflexzonentherapie
Die Bindegewebsmassage ist eine Behandlung von Organstörungen durch Reizung der Bindegewebszonen und behandelt hauptsächlich Zonen im Bereich des Rückens. Dabei stellt die flächige Bindegewebsmassage eine Bindegewebswäsche dar, die Verklebungen nach einer Immobilisation löst und das Gleitverhalten von Unterhaut zu Faszien verbessert. Die tiefe Bindegewebsmassage dagegen reguliert das vegetative Nervensystem und beeinflusst über Reflexzonen am Rücken die inneren Organe.
Wärme- und Kälteanwendungen sind unterstützende oder vorbereitende Maßnahmen bei physiotherapeutischen Behandlungen. Wärme wird eingesetzt in Form von Fangopackungen, heißer Rolle, Rotlicht oder Heißluft. Kälte wird eingesetzt in Form von Eisabreibungen oder Eispacks.
Anwendung findet die Elektrotherapie unter anderem bei der Schmerzbehandlung, bei Durchblutungsstörungen, Lähmungen und Muskelschwächen. Eingesetzt werden verschiedene elektrische Stromarten mit unterschiedlichen Wirkungsweisen, so dass man individuell auf bestimmte Krankheitsbilder eingehen kann.
Durch das Anlegen elastischer Tapes wird entweder die Beweglichkeit des
Gelenkes verbessert oder das Gelenk stabilisiert, die Durchblutung
gefördert und der körpereigene Heilungsprozess angeregt. Zusätzlich
kann positiver Einfluss auf die Lymphsysteme genommen werden. Klassische
Anwendungsgebiete des Kinesiotapings sind Schulter- und
Nackenbeschwerden, Knie- und Rückenbeschwerden sowie Lymphödeme.
Die Triggerpunkttherapie hat als Ziel die Beseitigung sogenannter
„myofaszialer Triggerpunkte“. Das sind lokal begrenzte, reizbare Stellen
in einem Muskel, die druckschmerzhaft sind und charakteristischen
Übertragungsschmerz hervorrufen können. Mit gezielten manuellen
Behandlungstechniken werden akute wie auch chronische Störungen des
Bewegungsapparates behandelt. Die therapeutischen Möglichkeiten richten
sich neben der Prophylaxe gezielt auf die nachhaltige Behandlung der
dauerhaft verkürzten oder fehlbeanspruchten Muskulatur.
Ergotherapie unterstützt und begleitet Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind. Ziel ist, sie bei der Durchführung für sie bedeutungsvoller Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken. Hierbei dienen spezifische Aktivitäten, Umweltanpassung und Beratung dazu, dem Menschen Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung seiner Lebensqualität zu ermöglichen.
Die Patienten werden einzeln oder in Gruppen in der eigens dafür eingerichteten Ergotherapieabteilung behandelt.
Seit dem Frühjahr 2014 beschäftigt das
Gemeinschaftskrankenhaus Bonn mit der Musiktherapeutin Monika Wiese eine
Fachkraft, die in enger Zusammenarbeit mit dem Chefarzt der Abteilung für
Geriatrie, Herrn Frank Otten, neue Wege in der Aktivierung und Stimulierung
älterer Patienten geht.
Altwerden bedeutet leider für viele Menschen, einen Großteil
der eigenen Handlungsfreiheit abzugeben und wichtige Entscheidungen, zum
Beispiel die eigene Gesundheit oder Wohnsituation betreffend, in fremde Hände
geben zu müssen. Häufig ziehen sich die Patienten in einer solchen Situation
daher komplett zurück, wirken teilnahmslos oder reagieren gereizt. Diese
Anspannung wirkt sich auch negativ auf den physischen Zustand der Betroffenen
aus.
Hier setzt das Konzept unserer geriatrischen Spezialisten
an: An zwei wöchentlichen Terminen arbeitet Frau Wiese dabei mit geriatrischen Patienten,
denen es schwerfällt, sich auf ihre Umwelt einzulassen und sich aktiv in die
Gemeinschaft einzubringen. Der Kontakt zur Musik dient als "Türöffner" und kann
helfen, die Patienten zu entspannen und sie zu aktivieren. Spezielle Übungen
kräftigen dabei nicht nur die Stimmbänder, sondern können auch gezielt zur
Verbesserung der Haltung und Atmung eingesetzt werden. Auf der anderen Seite
erfreuen sich viele Patienten am gemeinschaftlichen Singen, das sie noch aus
ihrer Jugend kennen und können so ihre Erinnerungen mit anderen teilen während
sie gleichzeitig neue, positive Erfahrungen machen.
Die neu eingeführte tiergestützte Therapie setzt auf den Kontakt
zwischen Mensch und Tier. Ziel der Therapie ist es, einen
stimmungsaufhellenden, aktivierenden und stabilisierenden Effekt bei
kranken und hilfsbedürftigen Menschen zu erzielen. Dies geschieht
durch positive Emotionen und ein Gefühl von Geborgenheit, das durch den
Umgang mit Tieren hervorgerufen wird. Die Hunde sind speziell für diese
Therapie ausgebildet.
Im Kontakt mit den Therapiehunden ändert sich die Grundstimmung der Patienten, das Tier bekommt volle Aufmerksamkeit. Der Hund liefert den Patienten außerdem Gesprächsstoff und dient bei neurologisch-psychiatrischen Krankheitsbildern als "Türöffner" indem er das Vertrauen des Patienten in den Arzt stärkt. Die Ursache für chronische Schmerzen oder Depressionen kann so leichter festgestellt, und die Krankheit effektiver behandelt werden.
Die WDR Lokalzeit aus Bonn berichtete über die Einführung der tiergestützten Therapie: