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28.06.2024

Moderne Therapiestrategien bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen“

Rund 400.000 Menschen in Deutschland leiden unter einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung. Beim Arzt-Patienten-Gespräch zu Morbus Crohn und Colitis ulcerosa im Gemeinschaftskrankenhaus Bonn fanden Betroffene Informationen zu medikamentöser und chirurgischer Behandlung.

Zahlreiche Interessent:innen konnten die Chefärzte der Inneren Medizin, Prof. Dr. Franz Ludwig Dumoulin, sowie der Viszeralchirurgie, Privatdozent Dr. Patrick H. Alizai, in der Cafeteria im Haus St. Petrus des Gemeinschaftskrankenhauses zum Arzt-Patienten-Gespräch „Moderne Therapiestrategien bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen“ begrüßen. „Das Krankheitsbild zu identifizieren, ist nicht einfach. Wir sprechen von einer Mosaikdiagnose aus Laborbefund, Bildgebung, Histologie und Endoskopie“, sagte Prof. Dumoulin, in seiner Einführung. Ziel der Behandlung der chronischen Darmerkrankung sei, „dass der Patient bzw. die Patientin eine gute Lebensqualität hat.“

Die Häufigkeit der chronischen Darmerkrankung nimmt ständig zu. Können die Symptome – insbesondere Bauchkrämpfe und anhaltende Durchfälle, die schubweise auftreten – bei beiden Krankheiten gleich sein, ist bei Colitis ulcerosa nur die Schleimhaut des Dickdarms betroffen, so dass eine Operation zur Heilung führen kann, während Morbus Crohn eine fehlerhafte Immunreaktion des Darms bedeutet, die alle Abschnitte des Verdauungssystems von der Speiseröhre bis zum After befallen kann, häufig zu Fisteln und Engstellen führt, und nicht heilbar ist.

Der niedergelassene Gastroenterologe Dr. Markus Oeyen stellte die moderne medikamentöse Behandlung mit entzündungshemmenden Substanzen und Immunsuppressiva vor. Da bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen das Krebsrisiko erhöht ist, spiele der Arzt-Patienten-Kontakt eine besonders wichtige Rolle.

Zur Früherkennung müssen regelmäßig Darmspiegelungen durchgeführt werden. Prof. Dumoulin ist zudem spezialisiert auf die endoskopische Diagnostik und Therapie im gesamten Magen-Darm-Trakt. Das Gemeinschaftskrankenhaus ist aber auch die richtige Adresse für eine chirurgische Therapie. Oberärztin Dr. Kerstin Pönicke nannte als Indikationen bei Morbus Crohn Fälle, die medikamentös nicht behandelbar sind, Fisteln, Blutungen, Abszesse und Stenosen sowie Notfallsituationen wie Darmverschluss oder -durchbruch und stellte minimal-invasisve Operationstechniken vor. Oberstes Ziel sei es, „möglichst viel Darmlänge zu erhalten“. Außerdem verwies sie auf eine neue Studie, nach der eine frühe Ileozökalresektion (operative Entfernung des Krummdarms und des benachbarten obersten Dickdarmabschnitts) sich vorteilhaft auswirken: „50 Prozent der Patientinnen und Patienten benötigten nach fünf Jahren keine Therapie mehr.“

Abschließend referierte Dr. Dominik G. Gorris, Oberarzt in der Inneren Abteilung, über Krankheitssymptome von Morbus Crohn, außerhalb des Magen/Darm-Trakts auftreten. Dazu zählen Blutarmut, Gelenkerkrankungen, Osteoporose, Entzündungen oder Trockenheit der Augen sowie krankhafte Hautveränderungen. Um der Komplexität der Krankheit gerecht zu werden, sei die „interdisziplinäre Zusammenarbeit mehrerer Fachdisziplinen erforderlich“.

Und was kann der Betroffene selbst tun, um seine Darmerkrankung im Griff zu behalten? Die Ärzte raten dringend, nicht zu rauchen. Außerdem empfehlen sie eine gesunde und ausgewogene Ernährung, die dem Körper ausreichend Eisen und Vitamin D zuführt. Eine gute Unterstützung gewährleisten Selbsthilfegruppen wie der Deutsche ILCO e. V., der in Bonn seine Geschäftsstelle hat und beim Arzt-Patienten-Gespräch über seine Angebote informierte.

 
 

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