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04.12.2024

Großes Interesse an der Diskussionsveranstaltung mit dem Virologen Prof. Dr. Hendrik Streeck

Die Gesellschaft der Freunde und Förderer des Gemeinschaftskrankenhauses Bonn hatte zur Autorenlesung und Diskussion mit ihrem Schirmherrn, dem bekannten Bonner Virologen Prof. Dr. Hendrik Streeck, eingeladen, und die Cafeteria im Haus St. Petrus war fast bis auf den letzten Platz besetzt.



Die Gesellschaft der Freunde und Förderer des Gemeinschaftskrankenhauses Bonn hatte zur Autorenlesung und Diskussion mit ihrem Schirmherrn, dem bekannten Bonner Virologen Prof. Dr. Hendrik Streeck, eingeladen, und die Cafeteria im Haus St. Petrus war fast bis auf den letzten Platz besetzt. Chefärzte, Mitarbeiterinnen und viele Bonner Bürger:innen waren gekommen, um Näheres über Streecks neuestes Buch „Nachbeben: Die Pandemie, ihre Folgen und was wir daraus lernen können“ zu erfahren und mit ihm über seine Thesen zu diskutieren.

„Die Stimmung ist in der Bevölkerung, besonders in Ostdeutschland, ist in Bezug auf die Corona-Pandemie immer noch extrem aufgeheizt“, berichtete Prof. Dr. Hendrik Streeck, Direktor des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Bonn, der der als Mitglied des Corona-Expertenrats der Bundesregierung und Autor wichtiger Covid-19-Studien bundesweite Bekanntheit erlangt hat. Er habe bei seinen Lesungen „heftigste Reaktionen“ erlebt, viele Menschen hätten seit 2021, dem zweiten Corona-Jahr, angesichts vieler die eigene Freiheit einschränkender Maßnahmen „das Vertrauen in die Regierung verloren“. Mit seinem neuesten Buch „Nachbeben: Die Pandemie, ihre Folgen und was wir daraus lernen können“ wolle er einen Beitrag zur Aufarbeitung der Corona-Pandemie leisten im Hinblick darauf, „was wir in der nächsten Krise besser machen können“.
Insgesamt fünf Lehren zieht er aus der Corona-Pandemie:
1. Die Politik dürfe bei der Festlegung von Maßnahmen nicht nur die Virologen als Experten heranziehen, sondern müsse etwa auch auf Kinderärzte hören und dann eher gegen Schließungen von Schulen und KiTas entscheiden.
2. Es sei wichtig, klar über erreichbare Ziele zu kommunizieren. Zum Beispiel, dass es nicht möglich ist, das Virus auszurotten, aber dass man lernen kann, damit zu leben.
3. Der Schutz vor Infektion dürfe nicht dazu führen, dass dabei die Würde des Menschen außer Acht gelassen werde. Zum Beispiel müssten Kranke und Sterbende von ihren Angehörigen begleitet werden können.
4. Die Schutzwirkung von Masken dürfe nicht überschätzt werden.
5. Entscheidend sei, dass das Virus bekämpft werde, aber nicht der Mensch, wie dies z.B. mit Ungeimpften oder Chinesen geschehen sei.
In der anschließenden Diskussion, die von Volker Groß, Chefredakteur von Radio Bonn/Rhein-Sieg, moderiert wurde, erläuterte Streeck, warum auch die Wissenschaft nicht immer eindeutige Ergebnisse liefern kann, und bedauerte, dass in der Corona-Pandemie „zu schnell ideologisiert wurde, noch vor der Analyse“. Vieles hätte man besser erklären müssen, etwa, dass das Impfen nicht gegen eine Infektion schützt, wohl aber gegen einen schweren Verlauf.
Wie ist Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern durch die Pandemie gekommen? Dazu Streecks ernüchternde Antwort: Trotz besonders strenger Beschränkungen, besonders langer Schulschließungen liege Deutschland in Bezug auf die Beherrschung der Infektionswellen und auf die Übersterblichkeit „im Mittelfeld, eher schlechter“.
Streeck plädierte dafür, dass „die wissenschaftliche Beratung der Politik professionalisiert wird“. Für ihn persönlich sei deshalb der Gang in die Politik „die logische und emotionale Konsequenz aus der Pandemie“. Er kandidiert bei der Bundestagswahl um einen Platz im Deutschen Bundestag, will für die Bonner CDU den Wahlkreis von Konrad Adenauer zurückerobern, um in Berlin „etwas zu bewegen und dafür zu sorgen, dass die Sorgen und Nöte der Bürger in der gesellschaftspolitischen Debatte besser Gehör finden“. Und was wäre, wenn ein Bundeskanzler Friedrich Merz ihm das Gesundheitsministerium antragen würde?, fragte Volker Groß. Streecks Antwort: „Da könnte ich ja nicht nein sagen.“



 
 

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