22.10.2014
Myome entfernen ohne Schnitt - neue minimal invasive OP-Techniken in der Gynäkologie. Chefarzt Dr. Roos, seit 5 Jahren am Gemeinschaftskrankenhaus tätig, lud zum Dialog.
Auf fünf Jahre Tätigkeit im Gemeinschaftskrankenhaus kann Dr. Joachim Roos, Chefarzt der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, nun zurückblicken. Deshalb fand der jährliche Praxis-Klinik-Dialog mit spannenden Themen im restaurierten alten Hörsaal des Anatomischen Instituts statt.
Myom
entfernen ohne Schnitt
Über eine alternative Methode zur Entfernung von
Myomen in der Gebärmutter berichtete Dr. Guido Zintl aus der Abteilung für
Radiologie: Bei der Myomembolisation werden über einen Katheter, der von der
Schlagader des Beines in die Gebärmutter vorgeschoben wird, Kunststoffpartikel
in das Blutgefäß eingeführt, welches das Myom versorgt, so dass es verstopft.
Da das Myom nun von der Blutzufuhr abgeschlossen ist, schrumpft es, und die
myombedingten Beschwerden bessern sich. Dr. Roos bietet diese Methode
vorwiegend Frauen nach den Wechseljahren an, die nicht operiert werden möchten:
"Das Verfahren ist besonders schonend, da es ohne Vollnarkose und ohne
chirurgischen Eingriff auskommt. Die Patientin erhält eine PDA und kann nach
zwei bis drei Nächten entlassen werden." Durch entsprechende Diagnostik
entscheidet Dr. Roos in jedem Einzelfall, ob die alternative Behandlungsmethode
in Frage kommt.
Neben interessanten Fällen aus den letzten fünf
Jahren, vorgestellt zusammen mit dem Institut für Pathologie Bonn-Duisdorf,
stand die Operative Therapie CESA / VASA der Dranginkontinenz auf dem Programm
(Dr. Sebastian Ludwig, Mitarbeiter der Universitätsfrauenklinik in Köln). Dabei
werden Haltebänder im kleinen Becken ersetzt. Frau Dr. Tatjana Reihs (Praxis
Pränatalmedizin Bonn) stellte die Vorteile des
Ersttrimesterscreenings (diagnostische Leistungen in der
Frühschwangerschaft: frühe Organdiagnostik, Sonografie, biochemische Untersuchung)
dar und stellte klar, dass es sich bei diesen Untersuchungen nicht nur um
Nackentransparenz handelt.
Im Anschluss an die Vorträge tauschten sich die
Vertreter der Krankenhäuser mit den niedergelassenen Kollegen in lebhafter
Diskussion aus.