26.10.2012
Mit Beginn der kalten Jahreszeit leiden vermehrt Menschen unter einer Erkältung oder Grippe. Unsere Experten vom Gemeinschaftskrankenhaus haben für Sie die wichtigsten Fragen zu diesem Thema beantwortet
Gerade zu Beginn der kalten Jahreszeit haben vermehrt Menschen mit Husten, Schnupfen und Heiserkeit zu kämpfen - die vielzitierte Grippewelle greift wieder um sich. Doch "Grippe " ist nicht gleich "Grippe", denn viele Faktoren unterscheiden eine harmlose Erkältung von einer echten Virusgrippe.
In unseren Spezialbeitrag zum Thema Influenza haben unsere Internistischen Experten, Oberarzt Dr. Wolfgang Sauer und Chefarzt Prof. Dr. Franz Ludwig Dumoulin, einmal die wichtigsten Informationen für Sie zusammengetragen.
Grundsätzlich muss zunächst ein grippaler Infekt - umgangssprachlich "Erkältung" - von einer gefährlicheren Virusgrippe, der sogenannten "Influenza" unterschieden werden. Charakteristischerweise beginnt eine Influenza, die für die Patienten auch lebensbedrohlich werden kann, ganz plötzlich mit starkem Krankheitsgefühl und Fieber über 38,5° Celsius. Hinzu kommen meist ein trockener Husten sowie Glieder-, Muskel-, Rücken- oder Kopfschmerzen. Bei einem solchen Verlauf sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Dieser kann durch einen Test eine Influenza ausschließen oder nachweisen und Sie entsprechend behandeln. Ob und welche Medikamente Sie einnehmen müssen, hängt dabei von der Art der Erkrankung ab und wird individuell auf Sie abgestimmt.
Die ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Menschen ab 60 Jahren sowie bestimmten Risikogruppen eine vorbeugende Grippeschutzimpfung. Ob Sie zu einer dieser Risikogruppen gehören, können Sie der Liste weiter unten auf dieser Seite entnehmen, im Zweifel sollten Sie sich mit Ihrem Hausarzt beraten.
Neben der jährlichen Impfung zu Beginn des Winters sollte man versuchen das Ansteckungsrisiko möglichst gering zu halten.
Die Influenza ist eine Virusgrippe und wird vorwiegend durch Tröpfcheninfektion übertragen, zum Beispiel wenn eine erkrankte Person niest und wir diese Tröpfchen einatmen. Da die Erreger auch einige Zeit überleben können, etwa auf einer Türklinke, ist regelmäßiges Händewaschen wichtig.
Daneben gibt es viele altbekannte Hausmittel, die man noch aus Kindertagen kennt. Allerdings ist deren Nutzen medizinisch nicht nachgewiesen.
Um Ihre Abwehr zu stärken, essen Sie gesund und abwechslungsreich (z.B. Obst und Gemüse). Regelmäßige Bewegung, wie z.B. täglich eine halbe Stunde rasches Gehen, Walken oder Fahrradfahren ist gut für Ihre Fitness und fördert die körpereigene Abwehr.
Alle Schwangeren ab 2. Schwangerschaftsdrittel bei erhöhter gesundheitlicher
Gefahrdung infolge eines Grundleidens ab 1. Schwangerschaftsdrittel
Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter gesundheitlicher
Gefahrdung infolge eines Grundleidens, wie z. B.:
▶ chronische Krankheiten der Atmungsorgane (inklusive Asthma
und COPD)
▶ chronische Herz-Kreislauf-, Leber- und Nierenkrankheiten
▶ Diabetes und andere Stoffwechselkrankheiten
▶ chronische neurologische Krankheiten, z. B. Multiple Sklerose
mit durch Infektionen getriggerten Schüben
▶ Personen mit angeborenen oder erworbenen Immundefekten
mit T- und/oder B-zellularer Restfunktion
▶ HIV-Infektion
Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen
Personen mit erhöhter Gefahrdung, z. B. medizinisches Personal,
Personen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr
sowie Personen, die als mögliche Infektionsquelle für von ihnen
betreute nicht-geimpfte Risikopersonen fungieren können
Wenn Sie wissen möchten, ob eine Impfung gegen Influenza auch für Sie sinnvoll ist, beraten Sie sich mit Ihrem Hausarzt.
Prof. Dr. Franz Ludwig Dumoulin ist Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin am Gemeinschaftskrankenhaus Bonn
Dr. med. Wolfgang Johann Sauer ist Internistischer Oberarzt mit Schwerpunkt Gesundheitsförderung und Prävention am Gemeinschaftskrankenhaus Bonn