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11.11.2010

Patientenseminar Herzrhythmusstörungen

Im Rahmen der bundesweiten Herzwoche standen PD Dr. Pizzulli, Chefarzt der Abteilung für Kardiologie, und sein niedergelassener Kollege Dr. Jochen Kuhl den über 100 erschienenen Patienten Rede und Antwort zu ihren Fragen zu Herzrhythmusstörungen und gaben wertvolle Tipps.

Muss ich bei Herzrhythmusstörungen gleich den Notruf wählen? Wie begegne ich bei Vorhofflimmern dem Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden? Lässt sich das Herz wieder in den richtigen Takt bringen? Fragen über Fragen wurden beim Patientenseminar "Herzrhythmusstörungen - neue Erkenntnisse, Diagnostik und Therapie" dem Chefarzt der Abteilung für Kardiologie am Gemeinschaftskrankenhaus, PD Dr. med. Luciano Pizzulli, und seinem niedergelassenen Kollegen, dem Kardiologen Dr. med. Jochen Kuhl, gestellt und von beiden kompetent und allgemein verständlich beantwortet.

In seinem Vortrag konzentrierte sich Dr. Kuhl auf die häufigste Form der Herzrhythmusstörung, das Vorhofflimmern, bei dem der Vorhof nur vibriert, aber kein Blut pumpt. Die Folge: Das Herz schlägt schnell und hektisch, und im Vorhof können sich Blutgerinnsel bilden, die einen Infarkt oder einen Schlaganfall auslösen können. Als häufigste Ursache für Vorhofflimmern nannte Dr. Kuhl den erhöhten Blutdruck. Auch Kaliummangel könne den Herzrhythmus stören. Daran sei etwa zu denken, wenn entwässernde Medikamente eingenommen werden müssten.
Basis für die Therapie des Vorhofflimmerns ist eine exakte Diagnostik mit Herzultraschall, Ruhe-, Belastungs- und Langzeit-EKG. Dann wird mit Medikamenten (Betablockern) versucht, den normalen Sinus-Rhythmus wiederherzustellen. Die Wichtigkeit der Blutverdünnung belegte Dr. Kuhl mit aktuellen Beispielen aus seiner Praxis: "Gerade bei Frauen über 65 Jahren mit Vorhofflimmern ist das Schlaganfallrisiko sehr hoch."
Über die Behandlungsmöglichkeiten der Klinik bei Herzrhythmusstörungen informierte PD Dr. Pizzulli: Bei erstmaligem Vorhofflimmern mit Beschwerden, die sich durch Medikamente nicht bessern, behandelt er mit Elektroschock. Bei massiven Beschwerden insbesondere junger Patienten mit anfallartigen Rhythmusstörungen empfiehlt er eine Katheterablation, die gezielte Verödung von Herzzellen.
Ein Schwerpunkt der Kardiologie des Gemeinschaftskrankenhauses ist die Schrittmachertherapie, die bei krankhaft langsamen Herzschlägen - unter 40 pro Minute - und verminderter Pumpleistung hilft. Dr. Pizzulli: "Je besser das Herz pumpt, umso unwahrscheinlicher ist das Eintreten des plötzlichen Herztods."
Wenn keine andere Herzerkrankung vorliege, so die Ärzte, könnten ältere Patienten mit einem permanenten Vorhofflimmern gut leben. Voraussetzung sei die dauerhafte Einnahme von Marcumar und die regelmäßige Kontrolle der Blutgerinnung. Hier empfahl Dr. Kuhl, dass die Patienten den INR-Wert bestimmen lassen, da INR-Werte im Gegensatz zu den Quick-Werten keinen Schwankungen unterliegen und bei allen Laborpraxen oder Selbstmessgeräten vollkommen vergleichbar sind.
Bei einsetzendem Vorhofflimmern ohne weitere Beschwerden sei es nicht notwendig, gleich den Notarzt zu rufen, sondern man solle "eine Nacht darüber schlafen", so Dr. Pizzulli. Halte das Flimmern an, solle man sich in Behandlung begeben und zur Blutverdünnung Heparin spritzen.
 
 

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