Mit dem 256-Zeilen-CT sind die Aufnahmen nicht nur schärfer, sondern auch erheblich schneller verfügbar. Und das bei einer deutlich geringeren Strahlenbeastung.
Gestochen scharfe Bilder vom Herzen sowie von Gefäßen mit weniger als einem Millimeter Durchmesser und dabei für den Patienten eine um den Faktor drei bis fünf geringere Strahlendosis - diese Vorteile bietet der neu 256-Zeilen-CT. Während die Röhre, welche die Röntgenstrahlen aussendet, um den Patienten rotiert, werden 256 Schichtbilder gleichzeitig aufgenommen, aus denen der integrierte Rechner hoch aufgelöste dreidimensonale Aufnahmen erstellt.
"Wir brauchten nur eine ganz kurze Einarbeitungszeit", freut sich PD Dr. Textor: "Das am 21. Dezember gelieferte Gerät wurde am Heiligabend bereits in der Notfallversorgung eingesetzt." Die CT-Diagnostik erfuhr bei uns eine kontinuierlich steigende Nachfrage: Wurden im Jahr 2008 bereits 4.400 CT-Untersuchungen durchgeführt, waren es 2009 sogar 5.500.
Mit dem neuen 256-Zeilen CT sind die Aufnahmen nicht nur schärfer als bei herkömmlichen Geräten, sondern auch erheblich schneller, da die auf einem neu entwickelten Luftkissen gelagerte Röhre viermal pro Sekunde und damit um 22 Prozent schneller rotieren kann. Dies ist besonders in allen Bewegungsphasen von großer Bedeutung. Der 256-Zeiler kann das Herz in allen Bewegungsphasen aufnehmen, und bisher nicht sichtbare Details der Herzkranzgefäße können präzise dargestellt werden.
Bei Unfallopfern schafft ein blitzschneller Ganzkörper-Scan (10 Sekunden) rasch Aufschluss über die Schwere der Verletzungen. Ergebnisse, die aufgrund von Bewegungsstörungen schwer zu beurteilen sind (Verwacklungen), gehören mit dem Hochleistungsgerät der Vergangenheit an. Es kann deshalb auch bei schwer erkrankten und verletzten Patienten angewandt werden.
PD Dr. Textor erwartet, dass der Hochleistungs-CT nun noch häufiger bei Patienten mit unklarem Brustschmerz eingesetzt wird, so dass vielen eine invasive Herzkatheteruntersuchung erspart bleibt: "Selbst wenn sich zeigt, dass das betroffene Gefäß mit einem Ballon aufgedehnt und ein Stent gesetzt werden muss, ist dies aufgrund der deutlich geringeren Strahlenbelastung sinnvoll machbar", meint Chef-Kardiologe PD Dr. Luciano Pizzulli. Und wenn im April auch die neue Herzkatheteranlage in Betrieb ist, werden Patienten, die mit beiden Systemen behandelt werden, weniger Strahlenbelastung haben als zuvor bei einer alleinigen Herzkatheteruntersuchung.
Der neue CT verbessert insgesamt die Möglichkeiten der Diagnostik des Gemeinschaftskrankenhauses: Dr. Textor: "Profitieren werden nicht nur die Patienten der Kardiologie und der Gefäßchirurgie unseres Interdisziplinären Herz- und Gefäßzentrums, sondern auch die des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie, der Inneren und Chirurgischen Abteilung und der Gynäkologie."