Zur Unternehmensseite
Barrierefrei-Menü
Schrift
NormalGroßSehr groß
Kontrast
NormalStark
Bilder
AnzeigenAusblenden
Vorlesen
Vorlesen starten
Vorlesen pausieren
Stoppen

05.06.2009

Trotz Herzschrittmacher in die Röhre

In der Kardiologie des Gemeinschaftskrankenhauses wurde jetzt erstmals ein Herzschrittmacher eingesetzt, mit dem Patienten die strahlenfreie Diagnostik des MRT möglich ist.

Bei mittlerweile über 500.000 Patienten in Deutschland sorgt ein Herzschrittmacher mit elektrischen Impulsen dafür, dass das Herz schnell genug schlägt. Konnte bei diesen Patienten eine Diagnostik mit Magnetresonanztomograph (MRT) bislang nur unter Einschränkungen durchgeführt werden, weil die starken elektromagnetischen Felder gefährliche Auswirkungen auf den Patienten wie auf die Funktionstüchtigkeit des Schrittmachers haben können, wurde in der Kardiologie des Bonner Gemeinschaftskrankenhauses (Chefarzt: Privatdozent Dr. Luciano Pizzulli) jetzt erstmals ein MRT-fähiges Modell eingesetzt. Damit steht das hochpräzise bildgebende Verfahren ohne belastende Röntgenstrahlen nun auch Schrittmacher-Patienten offen.


"Es geht der Patientin sehr gut", sagt das Team um Dr. Pizzulli, bestehend aus den Oberärzten Dr. Peter Müller und Dr. Theodoros Ballidis, das den Eingriff im Haus St. Petrus vornahm. In ihrem Fall seien nach einer neurochirurgischen Operation am Gehirn regelmäßige Kernspin-Untersuchungen des Kopfes sehr wichtig. Der neuartige Schrittmacher, der nach Abschluss einer zweijährigen internationalen Studie, an der auch die Bonner Universitätsklinik teilnahm, vor kurzem die Zulassung erhielt, ist laut Dr. Pizzulli eine "exzellente Weiterentwicklung, denn schließlich können auch Träger von Herzschrittmachern an anderen Organsystemen erkranken. Zudem brauchen wir häufig bei Patienten mit Vorhofflimmern, nach Herzinfarkt oder Schlaganfall eine Kernspin-Untersuchung. Hier arbeiten wir eng mit den Kollegen der Radiologie in unserem Herz- und Gefäßzentrum zusammen."


Bestand bei den herkömmlichen Herzschrittmachern die Gefahr, dass sich die Elektroden - dünne, über 50 cm lange Metalldrähte, die im Vorhof und in der Herzkammer verankert sind und den elektrischen Impuls von dem im Schulterbereich unter die Haut implantierten Schrittmacher zum Herzen übertragen - in den Magnetfeldern des MRT erhitzen, so dass das Gewebe in der direkten Umgebung der Elektrodenspitze geschädigt werden kann, wird dies bei dem neuen MRT-tauglichen Modell verhindert. Denn die Drähte der Elektroden sind so gewickelt, dass sich die magnetischen Kräfte neutralisieren.


Auch die Gefahr, dass die Magnetfelder die Elektronik und Funktion des Schrittmachers stören, ist bei dem neuen Gerät gebannt. Dr. Ballidis: "An den internen Schaltkreisen wurden Veränderungen vorgenommen, so dass sie nicht störanfällig sind. Außerdem lässt sich der Schrittmacher in einen gesonderten Modus programmieren, so dass er für die Zeit der Untersuchung im MRT auf das Magnetfeld gar nicht reagiert."


Mit Ausnahme des Brustbereichs seien für Schrittmacherpatienten mit dem neuen Gerät nun alle MRT-Untersuchungen erlaubt: so bei Erkrankungen des Hirns, des Rückenmarks, der Wirbelsäule und der Gelenke. Dr. Müller: "Mit dieser medizinischen Neuerung können jetzt alle Patienten versorgt werden, die einen Herzschrittmacher benötigen und bei denen die Notwendigkeit einer Kernspin-Untersuchung wahrscheinlich ist."
Weitere Informationen:

Sekretariat: Tel. +49(0)228 506-22 91

Fax: +49(0)228 506-2299

 
 

Diese Website verwendet Cookies.
Diese Webseite nutzt neben notwendigen auch nicht notwendige Cookies externer Komponenten, wie z.B. Karten, Videos oder Analysewerkzeuge, welche alle dazu genutzt werden können, Daten über Ihr Nutzungsverhalten zu sammeln. Personenbezogene Daten werden von uns nicht erhoben und bedürfen, wie z. B. bei der Nutzung von Kontaktformularen, Ihrer expliziten Zustimmung. Sie können dem Einsatz der nicht notwendigen Cookies mit dem Klick auf die Schaltfläche „alle Cookies akzeptieren“ zustimmen oder sich per Klick auf „alle Cookies ablehnen“ dagegen entscheiden. Weitere Informationen zu den von uns verwendeten Diensten und zum Widerruf finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen. Dort können Sie ebenfalls Ihre hier getroffenen Einstellungen unter dem Link „Cookie-Einstellungen“ jederzeit aufrufen und Cookies auch nachträglich abwählen. Ihre Einwilligung dazu ist freiwillig und für die Nutzung der Webseite nicht notwendig.