Fast 4 Jahre, nachdem die Landesregierung das St. Johannes-Hospital schloss, haben wir dort mit einer Investition von rund 7 Millionen Euro das neue „Gesundheitszentrum St. Johannes Hospital“ errichtet.
Das Gesundheitszentrum St. Johannes Hospital ruht auf drei Säulen: einer Dependance der LVR-Klinik Bonn mit 40 Betten, einem Facharztzentrum und einem Ambulanten OP-Zentrum.
Fast vier Jahre ist es her, dass das Haus St. Johannes dem Bettenabbau durch die Landesregierung zum Opfer fiel. Seitdem wurden im Gemeinschaftskrankenhaus Pläne geschmiedet, um das denkmalgeschützte Gebäude gemäß seiner über die Stiftung Bürgerhospital zum Hl. Johannes dem Täufer festgelegten Bestimmung als Ort der Gesundheits- und Altenpflege einer neuen Nutzung zuzuführen. Rasch zeichnete sich der Wunsch nach einem ambulanten Versorgungszentrum ab - mit Arztpraxen und einem Zentrum für ambulante Operationen, das von den Häusern St. Elisabeth und St. Petrus mitgenutzt werden könnte. Schon vor drei Jahren zog der Gefäßchirurg Bernward von Loewenich ins Erdgeschoss ein, ansonsten wurde das historische Gebäude als Kulisse für Filmproduktionen genutzt, "um wenigstens einen Teil der Unterhaltskosten einzuspielen", so der Kaufmännische Direktor des Gemeinschaftskrankenhauses, Prof. Dr. Christof Schenkel-Häger bei der Pressekonferenz zur Vorstellung des neuen Gesundheitszentrums.
Dependance der LVR-Klinik Bonn
Der Durchbruch kam, als im Jahr 2008 die LVR-Klinik Bonn (früher: Rheinische Kliniken) Interesse bekundete, im Rahmen ihrer Brandschutz- und Asbestsanierungs-Maßnahmen als Ausweichmöglichkeit Räumlichkeiten im Haus St. Johannes anzumieten. Das war laut Prof. Schenkel-Häger der "initialie Baustein", und es begannen umfangreiche Umbau- und Sanierungsarbeiten, so dass dem neuen "Behandlungszentrum St. Johannes" der LVR-Klinik Bonn im ersten bis dritten Obergeschoss des Gebäudeteils an der Wachsbleiche jetzt 45 Prozent der über 7000 Quadratmeter Gesamtfläche des historischen Baukörpers zur Verfügung stehen - im freundlichen, modernen Ambiente.
Als erstes zogen Anfang November zwei offene psychiatrische Stationen mit insgesamt 40 Betten ein, die das gesamte Angebot der psychiatrischen Versorgung bei depressiven und affektiven Störungen, akuten Traumata und Traumafolgen sicherstellen. Anfang Januar werden Teile der Institutsambulanz und der psychiatrischen Tagesklinik folgen. Chefarzt Prof. Dr. Wilhelm Peter Hornung: "Wir bieten ambulante, teilstationäre und stationäre Behandlung an." Als positiv am neuen Standort bezeichnet er die Nähe zur Stadt: "Wir sind so dichter an der Bevölkerung. Dies führt zu einer besseren Akzeptanz der Hilfen, die wir psychisch kranken Menschen bieten können."
Während die psychiatrischen Stationen nach vier Jahren wieder in die LVR-Klinik zurückverlegt werden sollen, wurde der Mietvertrag für Ambulanz und Tagesklinik für zunächst zehn Jahre abgeschlossen. Die Betriebsleitung der LVR-Klinik Bonn geht indes davon aus, dass sie ihr "Behandlungszentrum St. Johannes" auch nach Abschluss aller Baumaßnahmen an ihrem Zentralgebäude behält. Geplant ist, dass die Gerontopsychiatrie sowie alle Ambulanzen dorthin verlagert werden.
Facharztzentrum
Unterdessen gehen die Renovierungsarbeiten am Haus St. Johannes weiter: Im Gebäudeteil an der Kölnstraße entsteht über vier Etagen ein Facharztzentrum - als zweite Säule des Gesundheitszentrums. Zusätzlich zu dem Gefäßchirurgen ziehen im ersten Quartal des Jahres 2010 ein Augenarzt, ein Unfallchirurg, eine große internistische Gemeinschaftspraxis und eine Praxis für Logopädie ein. Derzeit werden die Praxisräume ihren individuellen Anforderungen entsprechend umgebaut. Mit weiteren Interessenten steht das Haus in Verhandlungen, so dass man zuversichtlich ist, "dass alle acht Praxen bald vermietet sein werden", so der Krankenhausobere Christoph Bremekamp. Im nächsten Schritt sollen dann eine Apotheke, ein Sanitätshaus, ein Optiker und ein Bistro angesiedelt werden.
Ambulantes OP-Zentrum
Die beiden vorhandenen OP-Säle wird das Gemeinschaftskrankenhaus ebenfalls ab dem ersten Quartal 2010 als Ambulantes OP-Zentrum für die Orthopädie und Unfallchirurgie, die Gynäkologie und die Gefäßchirurgie nutzen. Dies ist die dritte Säule des Gesundheitszentrums. Das OP-Zentrum kann auch von den niedergelassenen Ärzten im Haus sowie von externen genutzt werden.
Insgesamt versprechen sich alle Beteiligten von dem neuen "Gesundheitszentrum St. Johannes Hospital" eine gute Zusammenarbeit zum Wohl der Patienten. Für die LVR-Klinik Bonn, die bereits vielfältige Kooperationen mit dem Gemeinschaftskrankenhaus unterhält, bedeutet dies, dass der gegenseitige Konsildienst weiter ausgebaut wird. Auch mit den Medizinern des Facharztzentrums werden sich, so ist Schenkel-Häger überzeugt, "gute Synergien" ergeben.
Nach wie vor feiert der Krankenhausseelsorger Dr. Hans-Ulrich Wiese jeden
Sonntagmorgen um 8 Uhr die Heilige Messe in der Krankenhauskapelle des St. Johannes-Hospitals. Zu den rund 70 Gläubigen aus der Umgebung, die er dort begrüßen kann, haben sich jetzt auch wieder Patienten aus dem Haus gesellt.

Es sind noch Flächen frei im Gesundheitszentrum St. Johannes Hospital!
Kontakt: +49(0)228 506-2115