Das Gemeinschaftskrankenhaus Bonn und das Marienhaus Klinikum im Kreis Ahrweiler bauen gemeinsam das Herz-Gefäßzentrum Rhein-Ahr auf. Mit 6.000 Herzpatienten und 2.500 Patienten mit Gefäßkrankheiten entsteht eines der größten Gefäßzenten Deutschlands.
Um der Vielfalt der Gefäßerkrankungen wirksam zu begegnen, hatten sich bereits 2006 im Haus St. Petrus die Abteilungen für
Kardiologie (Chefarzt: PD Dr. Luciano Pizzulli), für
Radiologie (Chefarzt: PD Dr. Jochen Textor) und für
Gefäßchirurgie (Chefarzt: Dr. Jürgen Remig) zu einem Herz- und Gefäßzentrum zusammengeschlossen, das bei allen Krankheitsbildern des Herzens und der Gefäße über hervorragende Diagnoseverfahren verfügt und modernste Behandlungsformen anbietet.
Täglich werden die Befunde und Bilder der Patienten in einer Konferenz von Kardiologen, Gefäßchirurgen und Radiologen besprochen, so dass gemeinsam die jeweils beste Therapie festgelegt wird. Das Zentrum wurde am 01.09.2006 von der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie als erste Bonner Klinik als anerkanntes Gefäßzentrum zertifiziert. Seitdem sind die Patientenzahlen sprunghaft angestiegen: Zurzeit werden in der Kardiologie jährlich circa 4.000 und in der Gefäßchirurgie 1.300 Patienten stationär behandelt.
Ausbau der bestehenden Kooperation
Die Gesellschafterversammlung hat jetzt die Weichen gestellt, um in dieses Zentrum das
Marienhaus Klinikum im Kreis Ahrweiler zu integrieren und ein "Herz-Gefäßzentrum Rhein-Ahr" aufzubauen. Bereits seit 2007 besteht zwischen beiden Häusern - Trägerin des Marienhaus Klinikums ist die Marienhaus GmbH, die zugleich einer der drei Träger des Gemeinschaftskrankenhauses ist - eine enge Kooperation: Dr. Textor bietet in der Gefäßchirurgie im Krankenhaus Maria Hilf an einem Tag pro Woche seine Behandlungsverfahren der interventionellen Radiologie bei Gefäßeinengungen vom Hals bis zu den Füßen an: durch den Einsatz von Ballonkatheter und Stents öffnet er die verengten oder verschlossenen Gefäße, so dass Operationen oftmals überflüssig werden.
Dr. Remig leitet nun auch Gefäßchirurgie in Bad Neuenahr
Nach dem Weggang des Chefarztes der Gefäßchirurgie des Krankenhauses Maria Hilf Ende Juli hatte man sich darauf geeinigt, dass die Abteilung zusammen mit Dr. Jürgen Remig weiterentwickelt werden soll. Im Rahmen des Zusammenschlusses zum "Herz-Gefäßzentrum Rhein-Ahr" ist Dr. Remig jetzt Chefarzt der Gefäßchirurgischen Abteilungen in Bonn und Bad Neuenahr. Als leitende Oberärzte werden Dr. Jens Rudolph in Bonn und Dr. Claus Nill in Bad Neuenahr tätig sein und es werden zusätzlich zwei weitere Oberärzte eingestellt.
Aufbau einer kardiologischen Abteilung unter Dr. Pizzulli
Zum 1. Oktober beginnt im Krankenhaus Maria Hilf auch der Aufbau einer kardiologischen Abteilung zur Basis- und Notfallversorgung, die von Bonn aus mitbetreut wird. Chefarzt der neuen Abteilung wird Dr. Pizzulli, der diese Aufgabe zusätzlich zu seiner Arbeit als Chefarzt der Kardiologie des Gemeinschaftskrankenhauses wahrnehmen wird. Dr. Christian Degenhart für Bonn und Dr. Peter Müller für Bad Neuenahr werden den Aufbau dieses großen kardiologischen Zentrums als leitende Oberärzte vor Ort mitgestalten.
Weiterentwicklung der interventionellen Radiologie
Auch in der interventionellen Radiologie wird die Achse Bonn-Bad Neuenahr weiterentwickelt: Nach dem Einbau einer modernen Katheteranlage in Bad Neuenahr kann dort ab Januar das vollständige diagnostische und therapeutische Programm angeboten werden. Zwei neue Oberärzte werden das radiologische Team verstärken. Damit die Patientendaten in beiden Häusern verfügbar sind, wird eine EDV-Vernetzung etabliert.
Bessere Versorgung für Patienten des Herz- und Gefäßzentrums
Das neue Zentrum verschafft größere Flexibilität, so dass Bettenengpässe der Vergangenheit angehören und die Wartezeiten geringer werden. Innerhalb eines Jahres wird die Zertifizierung des "Herz-Gefäßzentrum Rhein-Ahr" angestrebt.