Gemeinsam mit dem "Bunten Kreis e.V." haben Schüler der Krankenpflegeschule die Aktion "Geschwisterkinder" hervorgerufen, die den Geschwistern kranker Kinder Aufmerksamkeit, Zeit und Freude schenkt.
Wenn Kinder über Wochen und Monate schwer erkranken, dann trifft es sie in der Regel auch: die Geschwisterkinder.
Geschwister von kranken Kindern stehen oft im Schatten. Die ganze Zuwendung und Aufmerksamkeit gilt dem erkrankten Kind, Eltern haben weniger Zeit oder sind gar bei einem Aufenthalt in einer entfernten Klinik über Wochen nicht zu Hause. Und selbst wenn sie sich noch so sehr mühen, das gesunde Kind nicht zu vernachlässigen, auch sie sind irgendwann mit ihren Kräften am Ende.
Hier setzt die Hilfe der Initiative "Geschwisterkinder" an. Gemeinsam mit dem "
Bunter Kreis e.V." haben Auszubildende des Mittelkurses der Schule für Gesundheits- und Pflegeberufe diese Aktion aus der Taufe gehoben.
Der "Bunte Kreis" und die Auszubildenden wollen den Geschwisterkindern Aufmerksamkeit, Zeit und Freude schenken. Die Auszubildenden des Mittelkurses besuchen die Kinder zu Hause und verbringen mit ihnen in Ruhe ein paar schöne Stunden. Die Kinder wünschen sich was sie gerne machen wollen und können über ihre Sorgen und Ängste in Bezug auf das erkrankte Geschwisterkind reden. Dabei haben die Auszubildenden zum Teil die Erfahrung gemacht, dass die Kinder sehr offen über die Krankheit oder den Tod sprechen. Besuche auf dem Spielplatz, in der Spielzeugabteilung des Kaufhauses oder ein Abend zu Hause stehen beim Besuch der Kinder ebenso auf dem Programm, wie etwa ein Bastelnachmittag.
Der "Bunte Kreis" hat zwei Spielekoffer zusammengestellt, die genutzt werden können, außerdem ist in der Universitäts-Kinderklinik ein Raum eingerichtet worden, der bei schlechtem Wetter zur Verfügung steht. Der "Bunte Kreis" ist ein bundesweiter Verbund an Initiativen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, schwer erkrankte Kinder und deren Eltern zu unterstützen. Kern der Nachsorge ist der Übergang von der Krankenhausbehandlung in die ambulante Betreuung und Unterstützung. Sie soll einen möglichst frühen und fließenden Übergang von der stationären zur ambulanten Versorgung ermöglichen und ein Betreuungsnetzwerk für die Familien aufbauen.
Unterstützt werden die Auszubildenden von einer Kinderkrankenschwester und einer Psychologin des "Bunten Kreises". Sie stehen für Gespräche über das Verhalten der Kinder, eventuell auftretende Probleme oder die eigenen Schwierigkeiten zur Verfügung. Der erste Kontakt findet immer in Anwesenheit der Eltern statt, die natürlich auf der einen Seite ihre Betreuer kennen lernen wollen, auf der anderen Seite muss auch die "Chemie" zwischen Betreuer und Kind stimmen.
Was einmal als Versuch begann, entwickelte sich innerhalb kurzer Zeit zu einem Selbstläufer. Eine Gruppe von fünf Auszubildenden, die geschult worden war, konnte die Vielzahl an Anfragen bald nicht mehr befriedigen, ohne selbst an die Grenzen zu stoßen. Diesen "Pionieren" (Christopher Miebach, Claudia Nettekoven, Ingrid Babczynski, Angela Knoll, Carolin Lux) ist es zu verdanken, dass die Initiative nicht nur eine Idee blieb, sondern Wirklichkeit wurde. Und es spricht für ihr Engagement und Durchhaltevermögen, dass trotz aller Schwierigkeiten, die eine solche neue Initiative am Anfang mit sich bringt, nun der Staffelstab an weitere Auszubildende des Kurses und anderer Kurse übergeben werden kann, die das Angebot ausweiten.