23.05.2008
Am 4. Mai verkündete Kardinal Joachim Meisner im Trierer Dom die Seligsprechung von Mutter Rosa Flesch (1826 -1906), der Gründerin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen. Da seit über 100 Jahren Schwestern dieses Ordens im St. Elisabeth-Krankenhaus wirken, ehrte der Bonner Stadtdechant Wilfried Schumacher die neue Selige mit einem Dankgottesdienst.
Rund 20 Schwestern, die Geschäftsführerin der Marienhaus GmbH, Christa Garvert, Ludwig Klarl, Vorstandsmitglied des Barmherzige Brüder Trier e.V., Krankenhausoberer Christoph Bremekamp, Ärzte und Pflegepersonal sangen und beteten mit dem Stadtdechanten zunächst im Foyer des Krankenhauses. In seiner Predigt im Bonner Münster betonte Schumacher vor Mutter Rosas Bild im Hochchor die Demut, mit der sie über 28 Jahre Ausgrenzung und Zurücksetzung durch Priester und Ordensschwestern ertrug und in ihrer Überzeugung "Der liebe Gott ist so gut. Man braucht nicht traurig zu sein" Trost fand. Sie stehe damit an der Seite der Mobbing-Opfer. Die Gemeinde stimmte in das zur Seligsprechung geschriebene Lied ein: "Gehn auch wir mit Mutter Rosa, den Menschen zugewandt."
Margaretha Flesch, die 1826 in Schönstatt-Vallendar geboren war, verschrieb sich schon als junge Frau der Aufgabe, Menschen in Not zu helfen: Zunächst betreute sie von einer ärmlichen Klause aus Arme und Kranke, nahm Waisenkinder auf und bestritt ihren Unterhalt als Tagelöhnerin. Mit gleichgesinnten Frauen baute sie auf dem Waldbreitbacher Kapellenberg das erste Marienhaus und gründete dort 1863 die Gemeinschaft der Waldbreitbacher Franziskanerinnen, deren erste Generaloberin sie wurde. 1878, als ihre Amtszeit endete, waren in 22 Filialen bereits über 100 Schwestern tätig. Doch Mutter Rosa wurde im eigenen Orden entmachtet, in weit entfernte Filialen versetzt und lebte von 1885 bis zu ihrem Tod als einfache Gartenschwester wieder im Mutterhaus.
Mutter Rosa legte den Grundstein für die Marienhaus GmbH Waldbreitbach, eines der größten deutschen Unternehmen im Gesundheits- und Sozialbereich. Die Gemeinschaft zählt heute 380 Schwestern in Deutschland, den Niederlanden, den USA und in Brasilien. Acht sind im Haus St. Elisabeth im Einsatz.
Das Gemeinschaftskrankenhaus besinnt sich in seinem Leitbild ausdrücklich auf Mutter Rosa: "Was sie begann, ist auch heute noch unser Auftrag": "kranken, alten und benachteiligten Menschen zu helfen und so christliche Nächstenliebe zu praktizieren" und zwar "vom ungeborenen Leben bis zu Sterbenden in ihrer letzten Lebensphase".