Die Schüler des ersten Ausbildungsjahres der Krankenpflegeschule haben es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen, die in Armut leben zu unterstützen. Die Bonner Tafel ist ein eingetragener Verein, der nach dem Motto arbeitet: „verteilen statt vernichten“. Brot von gestern, Joghurt, dessen Mindesthaltbarkeitsdatum in wenigen Tagen erreicht ist oder Gemüse vom Vortag: dies und vieles mehr sind Lebensmittel, die problemlos verkauft werden könnten.
Sie sind aber für viele Kunden nicht mehr attraktiv und werden daher oft vernichtet. Diese Lebensmittel sammeln die Mitarbeiter der Bonner Tafel ein und verteilen sie an bedürftige Einzelpersonen oder auch caritative Einrichtungen. Seit Beginn dieses Jahres werden Sie dabei tatkräftig von den Schülerinnen und Schülern des ersten Ausbildungsjahres der Schule für Gesundheits- und Pflegeberufe unterstützt. "Bürgerschaftliches Engagement darf nicht nach Feierabend enden" war der Ausgangsgedanke dieser Aktion, die der Kurs gemeinsam mit den Kursleitern Elke Larscheid und Hans-Bernd Köster ins Leben rief. Voraussetzungen für die Entscheidung zugunsten einer Organisation waren: Es musste ein eingetragener Verein sein, das Engagement musste vor der Haustür stattfinden und eventuell gesammeltes Geld durfte nicht in einer übermächtigen Bürokratie versickern. Ein Anliegen, dass den Schülerinnen und Schülern besonders am Herzen lag: ihr Einsatz sollte Kindern zu Gute kommen. Die Bonner Tafel erfüllt all diese Voraussetzungen. Rund 2.000 Menschen werden in Bonn jede Woche versorgt und rund 14 Tonnen Lebensmittel verteilt - zu einem großen Teil an kinderreiche Familien. Dabei muss davon ausgegangen werden, dass es sehr viele arme Menschen in Bonn gibt, die aus Scham das Angebot der Tafel gar nicht annehmen. Gerade zu diesen, häufig hochbetagten Mitbürgern, haben die Schüler bei ihren Einsätzen in den Sozialstationen regelmäßig Kontakt. Armut in Deutschland, ein nach der Veröffentlichung des Armutsberichts der Bundesregierung immer wieder relativierter Begriff, ist hier unmittelbar spürbar.