06.05.2007
GESUNDHEIT St. Elisabeth-Krankenhaus feiert sein Jubiläum mit einem Tag der offenen Tür.Viel Kurzweil statt langweiliger Reden. Und am Ende sangen alle Besucher mitBrigitte Linden Bonner General-Anzeiger 5./6. Mai 2007.
"Die Puppendoktorin hat unseren Tiger operiert, richtig mit Narkose", sprudelt der kleine Felix Schwarz hervor. "Aber am tollsten war, dass wir in den Krankenwagen durften." Das Haus St. Elisabeth des Gemeinschaftskrankenhauses Bonn hatte am 1. Mai seine Türen weit geöffnet - auf den Tag genau 100 Jahre, nachdem dort die ersten beiden Patientinnen aufgenommen worden waren. Und viele kamen, um einmal einen Blick in den OP oder den Kreißsaal zu werfen oder einfach, um bei herrlichem Sonnenschein ein großes fröhliches Fest der ganzen Krankenhaus-Familie zu feiern.
Der Tag begann mit einem festlichen Gottesdienst in der Münsterkirche, in dem Weihbischof Heiner Koch die Jubiläumsfeier unter den Schutz Gottes stellte und der Krankenhaus-Gemeinde Gottes Beistand zusagte. Koch nahm sich viel Zeit und besuchte auch den anschließenden Festakt. Wer dort lange Reden erwartet hatte, wurde angenehm überrascht: In drei Dialogen, moderiert von Radioredakteur Volker Groß, wurde die Geschichte des Elisabeth-Krankenhauses, der medizinische Fortschritt und die Bedeutung des Hauses kurzweilig im Stil einer Talkshow präsentiert. Ergreifend der Bericht der Zeitzeugin Maria Botzki (92), die am Weihnachtstag 1943 im Elisabeth-Krankenhaus ihren Sohn zur Welt brachte und sich daran erinnerte, wie sie
mit den anderen Patienten im kalten Keller vor Fliegerangriffen Schutz suchte: "Wir sangen dort Weihnachtslieder und hatten ein großes Gemeinschaftsgefühl."
"Das Menschliche und die Begegnung durchhalten - trotz des Kostendrucks und der großen Herausforderungen, vor denen Krankenhäuser heute stehen, dabei eine medizinische Versorgung auf dem neuesten Stand bieten", auf diesen Nenner brachte Schwester Basina Kloos, Generaloberin der Franziskanerinnen von Waldbreitbach und Gesellschafterin des Gemeinschaftskrankenhauses, das Profil des Geburtstagskindes. Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann fasste bei der Eröffnung des Tags der offenen Tür im Festzelt ihren Dank für "100 Jahre Dienst am Menschen" ganz persönlich: "Auch wir waren öfters im Elisabeth-Krankenhaus, bei Geburten, aber auch als Notfall mit einer Zecke im Bauchnabel." Neben Arztvorträgen fanden die Demonstrationen von modernen Untersuchungstechniken großes Interesse. Ehemalige nutzten die Gelegenheit, sich anhand von Fotos und der Festschrift an alte Zeiten zu erinnern. Im Festzelt gab es ein buntes Unterhaltungsprogramm mit dem zaubernden Ärztlichen Direktor Hilmar Hüneburg und als Höhepunkt dem Auftritt des Gospelchors Wave of Joy, in dessen mitreißende Lieder bald die ganze Festgemeinde mit einstimmte.