14.08.2006
Das Bonner Gemeinschaftskrankenhaus stellt sich mit einem hervorragenden Ergebnis einer externen Bewertung
BONN. Dass Krankenhäuser sich einer Prüfung ihrer Qualitätsstandards unterziehen, ist heute angesichts gestiegener Erwartungen an Dienstleistungen und knapper Kassen nichts Besonderes mehr. Sich aber zusätzlich der Überprüfung spezifischer, an ein konfessionelles Krankenhaus zu stellender Kriterien zu unterziehen, schon eher. Das Gemeinschaftskrankenhaus St. Elisabeth/St. Petrus/St. Johannes in Bonn hat das als einziges Krankenhaus der Region getan und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Demnach gehören die Häuser St. Elisabeth und St. Petrus bundesweit zu den besten Krankenhäusern. Unter über 100 Kliniken, die sich in Deutschland bisher diesem Verfahren unterzogen haben, belegt das Gemeinschaftskrankenhaus mit seinen beiden Häusern den fünften Platz (in St. Johannes findet aufgrund von Umstrukturierungen derzeit kein Krankenhausbetrieb statt). In der letzten Woche wurde das Zertifikat überreicht, der vorläufige Endpunkt eines mehrjährigen Prozesses, in dessen Verlauf sämtliche Abläufe und Strukturen auf den Prüfstand kamen. Mit dem Ergebnis: "Sie leisten besonders gute Arbeit im Dienst am kranken Menschen."
Das Gemeinschaftskrankenhaus hat sich als einziges in Bonn bewusst für die Überprüfung durch zwei Gesellschaften entschieden: durch die proCum Cert GmbH, die vom Katholischen und vom Evangelischen Krankenhausverband Deutschlands gegründet wurde, und durch die KTQ, die im Wesentlichen von Krankenkassen initiiert wurde. Mit dieser Kombination wollte man zusätzlich zu den medizinischen Standards die Frage beantworten, inwieweit ein Krankenhaus seiner ethischen Verantwortung gerecht wird. Seelsorge, Fortbildung der Mitarbeiter in ethischen Fragen, Sterbebegleitung und medizinische Grenzbereiche sind nur einige Stichworte in diesem Bereich. Gerade unter den Aspekten interdisziplinäre Fallbesprechungen, Berücksichtigung spezieller Bedürfnisse muslimischer Patienten oder aktive Einbindung der Krankenhausseelsorger wurden dem Gemeinschaftskrankenhaus besondere Stärken bescheinigt. Der Mensch habe im Mittelpunkt der Zertifizierung gestanden, betonte die Geschäftsführerin des Krankenhauses, Christa Garvert, bei der Überreichung des Gütesiegels, und gerade hier habe man einen nachhaltigen Eindruck gemacht: "Das Gemeinschaftskrankenhaus erhebt den Anspruch, eine christliche Einrichtung zu sein, zu Recht."