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Neuartiges Knorpelreparaturverfahren AutoCart mit der Minced Cartilage Methode

Neuartiges Knorpelreparaturverfahren AutoCart™ mit der Minced Cartilage Methode

Bei der Reparatur von großen isolierten Knorpelschäden am Knie- oder Hüftgelenk erzielt Dr. Jochen Müller-Stromberg, Chefarzt am Zentrum für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin (ZOUS) des Gemeinschaftskrankenhauses Bonn, sehr gute Ergebnisse mit der neu entwickelten arthroskopischen Knorpelchips-Implantation AutoCart™ (Minced Cartilage Methode): Dabei wird in einem einzigen Eingriff eigenes Knorpelgewebe mechanisch zerkleinert, mit aufbereiteten Blutbestandteilen des Patienten vermischt und als einheilende Paste auf den Defekt aufgebracht.

Knorpelschäden sind der Auslöser der schmerzhaften und bewegungseinschränkenden Arthrose. Hauptursache ist die natürliche Alterung, betroffen sind aber auch junge Patientinnen und Patienten mit entsprechender genetischer Veranlagung oder bei Überbeanspruchung bzw. Verletzung. Am ZOUS hat Chefarzt Dr. Müller-Stromberg, Experte für arthroskopische Operationen (Gelenkspiegelungen), mit seinem Team den Schwerpunkt Gelenkerhalt immer mehr ausgebaut. Es werden alle knorpelchirurgischen Verfahren durchgeführt, sodass es für jeden Patienten und jede Patientin die maßgeschneiderte Behandlung gibt:

Bei kleineren Knorpelschäden wird durch Anbohrung die Bildung eines Ersatzgewebes aus Faserknorpel angeregt; manche Knorpelschäden an Knie- oder Sprunggelenk können durch Transplantation eines Knorpelzylinders, der aus einer anderen Körperregion stammt, optimal behandelt werden. Für größere Knorpelschäden hat das neuartige Reparaturverfahren AutoCart gegenüber dem komplexen und langwierigen Verfahren der Knorpelzellzüchtung entscheidende Vorteile: Wurde dort in einem ersten Eingriff an Knie oder Hüfte eine kleine Menge gesunden Knorpels entnommen, in einem aufwändigen biotechnologischen Verfahren angezüchtet und nach etwa sechs Wochen in einer zweiten Operation auf den Defekt aufgebracht, kommt die Minced Cartilage Methode mit einem Eingriff aus und die Einheilungszeit verkürzt sich von sechs auf drei Monate. Dr. Müller-Stromberg: „Das ist gerade für jüngere Patienten, insbesondere Sportler, ideal. Aber insgesamt können wir mit dieser Methode auch einen größeren Indikationsbereich abdecken.“ Er hebt zwei große Vorteile hervor: „Da ausschließlich körpereigene Substanzen zum Einsatz kommen, gibt es keine Abwehrreaktionen, sodass eine optimale Verträglichkeit gewährleistet ist. Und da lediglich eine einzige OP nötig ist, die zudem noch minimal-invasiv durchgeführt werden kann, ist sie maximal schonend.“

Zur Diagnostik des Knorpelschadens dienen Röntgenaufnahmen sowie eine Magnetresonanztomografie mit einer speziellen Sequenz für Knorpelgewebe. Dr. Müller-Stromberg: „Dabei sehen wir unterschiedlich verteilte Schäden, losgelöste Knorpelteile und Defekte am Rand des Knorpelschadens.“ Wurden diese früher ausgespült und verworfen, werden sie jetzt bei der arthroskopischen Minced Cartilage Technik mit einem Shaver, einer Art Gewebsstaubsauger, in einem Netz aufgesammelt und zu Knorpelchips gehäckselt (to mince = „zerhacken“). Reicht diese Knorpelmasse zur Deckung des Defekts nicht aus, entnimmt Dr. Müller-Stromberg noch Gewebe aus nichttragenden Knorpelanteilen. Im nächsten Schritt wird dem Patienten Blut entnommen, das in einer Zentrifuge aufbereitet wird, um die Blutplättchen (Thrombozyten) zu extrahieren. Außerdem wird aus Patientenblut mit einem speziellen Adapter Thrombin hergestellt. Beides wird mit den Knorpelchips gemischt, sodass eine Paste entsteht, die durch das plättchenreiche Plasma (PRP) Wachstums- und Wundheilungsfaktoren und durch das Thrombin ein wirksames Bindemittel, quasi einen Kleber, enthält. Dr. Müller-Stromberg: „Die entstandene Paste lässt sich sehr gut in den Defekt hineinmodellieren und härtet in zehn Minuten aus.“

Der Eingriff erfolgt in Allgemeinanästhesie oder Regionalanästhesie. Nach 24 Stunden Bettruhe im Krankenhaus werden die Patienten nach Hause entlassen und erhalten zur Nachbehandlung für sechs Wochen eine spezielle Physiotherapie. Danach ist i.d.R. Vollbelastung des Gelenks möglich, Sportbeginn drei Monate nach der Operation.

Das AutoCart-Verfahren wird seit etwa einem Jahr am ZOUS eingesetzt. Dr. Müller-Stromberg: „Die Methode zeigt an Knie, Hüfte und Sprunggelenk sehr gute Ergebnisse und ist bei einer frischen Verletzung auch spontan einsetzbar.“

Echtaufnahme eines Knorpeldefekts

Vorher: Echtaufnahme eines Knorpeldefekts

Nach der Knorpelchips-Implantation AutoCart™

Nachher: Situation nach Knorpelchips-Implantation AutoCart

                                Spezialshaver zum Aufsammeln der Knorpelchips

Blutvorbereitung

Vorbereiten des Blutes

 
 

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