Die Vorbereitung und Nachbetreuung von Patient:innen bei Gelenkersatzoperationen sind im Zentrum für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin (ZOUS) des Gemeinschaftskrankenhauses Bonn an aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse angepasst worden. Chefarzt Dr. Holger Haas: „Wir wenden das ERAS-Konzept an. Die Abkürzung steht für verbesserte Rehabilitation nach der OP."
Bei der Umsetzung des ERAS-Konzepts wirken alle zusammen: der Operateur, die Anästhesie, das Schmerzteam, die Pflege, die Physiotherapie und – besonders wichtig – die Patient:innen selbst. Die positiven Effekte sind dabei oftmals so groß, dass die Patient:innen – gleichsam als Nebeneffekt – früher entlassen werden können.
Damit sie ihren Beitrag leisten können, erhalten sie im Rahmen der präoperativen Vorbereitung eine gemeinsame Schulung durch Hauptoperateure des Zentrums für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin (ZOUS). So sind alle über die OP und das ERAS-Konzept informiert. Eine Anästhesiekraft erklärt die Schmerztherapie, und ein Physiotherapeut oder eine Physiotherapeutin trainiert mit den Patienten den Einsatz der Gehhilfen. Dr. Haas: „So fällt das Aufstehen nach der Operation viel leichter.“
Die Schmerztherapie wird nach der Knie-Operation rasch vom Schmerzkatheter auf Medikamente umgestellt, damit die Muskelkraft am Bein nicht zu lange beeinträchtigt ist. Geändert haben sich auch die Essensvorschriften: Nach der OP gibt es gleich auf der Station ein Lunchpaket. Dr. Haas: „Das schafft Energie, damit man rasch aufstehen kann.“