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Katheter-Verfahren in der Herzklappentherapie

Katheter-Verfahren in der Herzklappentherapie

Die beiden häufigsten Klappenfehler – die Mitralinsuffizienz und die Aortenklappenstenose – werden von den erfahrenen Kardiologen des Gemeinschaftskrankenhauses (Chefarzt: Privatdozent Dr. Luciano Pizzulli) schonend mit den kathetergestützten Verfahren MitraClip bzw. TAVI behandelt. Davon profitieren Patientinnen und Patienten ab dem 75. Lebensjahr sowie Jüngere mit erhöhtem Operationsrisiko.

Leistungsminderung und Luftnot, aber auch akute Symptome wie Brustschmerzen, Schwindel und Bewusstlosigkeit können Anzeichen eines der häufigsten Herzklappenfehler sein: der Mitralklappeninsuffizienz. Da bei diesem Klappenfehler das Blut von der linken Herzkammer in den linken Vorhof zurückfließt, vergrößert sich in der Folge oft das Herz. Neben der Reparatur der Mitralklappe in einer offenen Operation mit Einsatz der Herz-Lungen-Maschine, die für viele Patienten aufgrund schwerer Begleiterkrankungen, hohen Alters oder einer hochgradigen Einschränkung der Pumpfunktion des Herzens nicht infrage kommt, steht ein bewährtes Katheter-Verfahren zur Verfügung, das Dr. Pizzulli und Dr. Hoffmann seit vielen Jahren im Gemeinschaftskrankenhaus anbieten: die Mitralklappenrekonstruktion mit MitraClip.

Nach der Indikationsbesprechung führt Chefarzt Dr. Luciano Pizzulli oder Oberarzt Dr. Florian Hoffmann eine Voruntersuchung durch, um die Indikation zu bestätigen und zu klären, welche Clip-Größe für den Patienten oder die Patientin am besten griff geeignet ist. Neben Ultraschall werden eine transösophageale 3D-Echokardiographie (Ultraschalluntersuchung durch die Speiseröhre) und eine Herzkatheter-Untersuchung durchgeführt.

Bei dem Eingriff wird der MitraClip, der aus zwei Greifarmen und einem Klammer-ähnlichen Halter besteht, unter Röntgendurchleuchtung und Ultraschallkontrolle über die Leistenvene zum linken Herzen vorgeführt. Nach Punktion der Vorhofscheidewand erfolgt die Positionierung und Befestigung des Clips an den beiden Segeln der Mitralklappe. Diese werden zwischen Greifern und Armen gefasst, so dass die beiden Segel der Klappe einander angenähert werden, sodass ein besserer Klappenanschluss erreicht wird. Die Mitralklappeninsuffzienz ist reduziert, so dass wieder weniger Blut in die falsche Richtung fließt.

Dr. Pizzulli und Dr. Hoffmann setzen das neue MitraClip System der vierten Generation ein: Es umfasst vier Clip-Größen, darunter zwei breitere Clips, so dass die Ärzte eine größere Auswahl an Behandlungsoptionen haben, die auf die individuelle Anatomie der Mitralklappe des Patienten zugeschnitten werden können. Außerdem verfügt das System jetzt über unabhängig steuerbare Greifer, mit denen während des MitraClip Verfahrens bei Bedarf ein oder beide Mitralklappensegel gleichzeitig erfasst werden können. Dr. Hoffmann: „So ist es in Einzelfällen leichter, beide Segel gut zu fangen und so eine lange Haltbarkeit zu erreichen.“

Der häufigste erworbene Herzklappenfehler ist die Aortenklappenstenose. Dabei kann das Herz nicht mehr ausreichend Blut aus dem Herzen pumpen, um den bei körperlicher Aktivität erhöhten Sauerstoffbedarf des Körpers zu decken. Als schonende Alternative zum konventionellen Aortenklappenersatz in offener Operation hat sich der Transkatheter-gestützte Aortenklappenersatz (TAVI) etabliert, bei dem der Brustkorb nicht eröffnet werden muss – zunächst als Rettung für ältere Patienten mit hohem Risikoscore, die eigentlich inoperabel sind, inzwischen Goldstandard für die Behandlung der Aortenklappenstenose ab dem 75. Lebensjahr und bei Jüngeren mit erhöhtem Operationsrisiko.

Seitdem TAVI-Prozeduren nur an Kliniken durchgeführt werden dürfen, die sowohl über eine Kardiologie als auch über eine Herzchirurgie verfügen, führt das Gemeinschaftskrankenhaus sie in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Bonn durch. Patienten können in die Kardiologie des Gemeinschaftskrankenhauses direkt stationär eingewiesen werden oder sich zunächst in der Herzklappenambulanz vorstellen. Das TAVI-Screening entspricht der Voruntersuchung beim MitraClip-Verfahren, doch wird zusätzlich eine hochauflösende Computertomographie von der Leiste bis zum Herzen durchgeführt, um die Durchlässigkeit der Arterien zu untersuchen und die Größe der benötigten künstlichen Herzklappe festzulegen.

Bei jüngeren Patienten und solchen mit mittlerem Risiko wird im Herzteam, bestehend aus einem Kardiologen, einem Herzchirurgen und einem Kardioanästhesisten, festgelegt, welche Behandlungsform – offen oder per Katheter – individuell angezeigt ist. Chefarzt Dr. Pizzulli: „So ist gewährleistet, dass jeder Patient und jede Patientin die bestmögliche Therapie erhält.“

Bei der TAVI-Prozedur führt Dr. Hoffmann unter örtlicher Betäubung den Katheter mit der in einen Metallstent eingenähten biologischen Herzklappenprothese über die Leistenarterie (transfemoral) ins Herz ein. Sollten zu starke Verkalkungen bzw. Verengungen an der Becken- oder Beinarterien vorliegen oder der Patient an Erkrankungen der Hauptschlagader leiden, wählt Dr. Hoffmann den Zugang über die Arteria axillaris (Achselarterie). Die kranke Klappe wird dann von der geöffneten Klappenprothese in die Wand der Körperschlagader gedrückt.

Terminvereinbarungen für die stationäre oder ambulante Vorstellung können über das Sekretariat der Kardiologie (Tel.: 0228 506 2291) vorgenommen werden.

MitraClip und Kathetersystem. Bildrechte: Abbott Vascular

Modell einer Prothese für den Aortenklappenersatz. Bildrechte: Abbott Vascular

Der MitraClip verbindet die beiden Segel der Mitralklappe. Bildrechte: Edwards Lifesciences

Klappenprothese mittels Kathetersystem über Leistenarterie zum Herzen vorgeführt (transfemorale TAVI). Bildrechte: Edwards Lifesciences

 
 

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